Wand WC austauschen

Ob Verschleiß durch den häufigen Gebrauch oder fehlende Funktionalität, die Ursachen für einen Austausch von Toilette und Spültaste können ganz unterschiedlich sein. Je nachdem, wie viele Macken bereits entstanden und welche Einbuße aufgetreten sind, können Heimwerker schon mit ein paar geschickten Handgriffen für eine Optimierung sorgen. Manchmal ist aber auch der tatsächliche Austausch des kompletten WC’s vonnöten. In diesem Fall greifen die meisten Heimwerker gleich zum Rundumpaket: Die Toilette wird ebenso wie die Spültaste erneuert, so dass ein stimmiges, neues Gesamtbild entstehen kann.

1. Dekofolie oder neuer WC-Sitz: Einfache Schritte für eine „neue“ Toilette

Wer in einer Mietwohnung lebt und die komplette Toilette nicht einfach so austauschen kann, freut sich vielleicht über ein neues Erscheinungsbild durch eine Dekofolie. Diese gibt es speziell für Sanitäranlagen, so dass sie kleinen Wasserspritzern z.B. vom nahe gelegenen Waschbecken oder der Dusche trotzt. Die Motivauswahl ist vielseitig, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Ob schrill glitzernde Folie mit Swarovski-Kristallen, belebendes Regenwaldmotiv, bedrohliche Schlange oder niedlicher Hundewelpe: Hier können Heimwerker kleben, was gefällt. Die Folie lässt sich nach Bedarf befestigen und auch rückstandslos wieder entfernen. Natürlich kann auch die Spültaste passend zum WC-Deckel verschönert werden! Hierfür muss die Folie lediglich entsprechend zugeschnitten werden.

Eine Alternative für Kreativgestalter ist ein neuer WC-Sitz. Der bisher verwendete Sitz lässt sich mit wenigen Handgriffen abschrauben. Dafür wird lediglich ein passender Schraubenzieher benötigt. Neue WC-Sitze gibt es zumeist aus Kunststoff oder Acrylglas in einer speziellen Kunststoffausführung. Auch Holzvarianten oder exklusive Metallmodelle sind erhältlich. Eine Ausnahme bilden schicke Toilettensitze aus Keramik. Hier gilt ebenfalls die Faustregel: Erlaubt ist, was gefällt – und auf die installierte Toilette passt. Im Zweifelsfall kann der bisherige WC-Sitz einfach mitgenommen oder exakt abgemessen werden. Nicht alle WC-Sitze sind für jede Sanitäranlage geeignet!

2. Komplette Toilette austauschen

Wenn all die Verschönerung nicht hilft oder die Funktionalität der Toilette nicht mehr gewährleistet werden kann, muss ein Austausch her. Dafür wird die Arbeitsfläche zunächst vorbereitet: Der Absperrhahn wird geschlossen, die Leitungen und der Spülkasten müssen völlig leerlaufen. Außerdem werden – neben dem neuen WC-Sitz und dem Befestigungssatz – folgende Materialien für den Austausch benötigt:

  • Schraubenzieher
  • Feile oder Säge
  • Abflussrohre
  • Wasserwaage (für Ausrichtung der neuen Toilette)
  • Fugenglätter
  • Dichtungsmaterial

2a: Entfernen der bisherigen Toilette

Zunächst erfolgt die Demontage der bisherigen Toilette. Die Befestigungsschrauben befinden sich bei Wand-WC’s hinten rechts und links, bei Stand-WC’s sind sie bodenseitig aufzufinden. Im letzten Fall muss die Toilette aufgrund der Befestigungsart leicht angehoben werden, um die Schrauben gänzlich zu entfernen. Werden die Schrauben durch eine Abdeckkappe geschützt, kann diese mit einem Schraubenzieher abgenommen werden.

Tipp: Hängende WC’s lassen sich am besten mit Hilfe eines Freundes abmontieren: Ein Heimwerker hält die Toilette, der andere entfernt die Befestigungsschrauben.

Aus der entfernten Toilette wird das Restwasser gekippt, bevor sie entsorgt werden kann.

2b: Ausrichtung und Befestigung des neuen WC’s

Wenn nötig, wird anschließend das neue Abwasserrohr entsprechend der Gegebenheiten im Badezimmer mit einer Feile oder Säge zugeschnitten. Es wird gemeinsam mit dem neuen WC ausgerichtet und an den Abfluss angepasst – das geht wieder am besten zu zweit, indem ein Heimwerker die neue Toilette hält und der andere die Schnittstellen angleicht.

Die vom Alt-WC vorhandenen Verankerungsschrauben werden auch das neue WC zuverlässig halten. Daher wird es dort aufgesetzt und ausgerichtet. Dabei müssen sowohl der Zulauf aus dem Spülkasten als auch der Ablauf exakt passen, damit alles dicht ist und die Wasserzufuhr funktioniert! Gegebenenfalls erfolgt noch einmal eine Angleichung der neuen Abwasserrohre, bevor der neue Toilettensitz festgeschraubt werden kann. Für die finale Positionierung wird das WC mit dem Ablauf verbunden. Das erfolgt durch spezielle Manschetten. Befindet sich der Toilettensitz in der fertigen Position, werden die Schrauben zunächst leicht angezogen und der Zulauf angeschlossen. Ist die Verbindung dicht und die Toilette gerade ausgerichtet? Dann können die Schrauben fest angezogen und der Absperrhahn wieder geöffnet werden.

2c: Feinheiten durch Fugenversiegelung

Zuletzt greifen Heimwerker noch zu einer Abdichtung mit einem Dichtungsmaterial wie z.B. Silikon. Dieses Material bearbeitet die Fuge, die sich zwischen der Wand und der neuen Toilette befindet und sorgt für eine Dichtung. Mit Hilfe eines Fugenglätters wird das Silikon geglättet. Im Zweifelsfall können mit dem Silikon auch undichte Rohre ausgebessert werden. Ein Funktions- und Dichtigkeitstest bietet sich in diesem Arbeitsschritt an, um eine absolute Dichtung zu garantieren.

3. Spültastenmontage leicht gemacht

Ist die Rundumerneuerung des WC’s geplant, wird der versierte Heimwerker nun auch die Spültaste austauschen wollen. Das alte Modell harmoniert nur selten mit der neuen Toilette. Beim Kauf der neuen Spültaste muss darauf geachtet werden, dass diese für das vorhandene Spülkastenmodell geeignet ist. Im Zweifelsfall gilt: Einen Mitarbeitervon Franke Raumwert fragen oder die Montageanleitung konsultieren.

Zuerst wird der hintere Teil der neuen Spültaste an den Pfropfen in der Wand festgezogen. Diese sollten sich anschließend noch einfach bewegen können. Die Tasteraufnahme muss einen festen Sitz haben und die Taster müssen funktionieren, bevor die passende Kunststoffabdeckung angebracht werden kann. Schon ist die neue Spültaste einsatzbereit – und das Bad erscheint in neuem Glanz.

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