Fliesenkleber entfernen


Ihr Badezimmer soll neue Fliesen bekommen, doch zuerst muss der alte Belag runter? Ein häufiges Problem, nachdem die alten Fliesen abgeschlagen sind: Der Fliesenkleber haftet noch an Wänden und Böden. So ist es nicht möglich, neue Fliesen anzubringen. Auch Entkopplungs- oder Abdichtungsbahnen benötigen einen ebenen und tragfähigen Untergrund. Wir zeigen Ihnen heute, wie sich Fliesenkleber ganz einfach entfernen lässt.

Welcher Fliesenkleber wurde verwendet?

Bevor Sie sich an das Abtragen des Klebers machen, sollten Sie zunächst die Art des Fliesenklebers prüfen. Zu unterscheiden ist dabei zwischen:

  • Fliesenkleber zum Anrühren: Dieser Kleber war vor der Verarbeitung pulverförmig und wurde mit Wasser angerührt. Er lässt sich nur mechanisch entfernen.
  • Dispersionskleber: Nur in seltenen Fällen wird Dispersionskleber verwendet. Der Vorteil: Um den Fliesenkleber zu entfernen, reicht es in der Regel aus, ein Abbeizmittel für Dispersionsfarben zu verwenden – sofern die Wand wenig empfindlich ist.
  • Reaktionsharz-Verbindung: Besteht der Fliesenkleber aus Reaktionsharz, so erweist er sich in der Regel als hartnäckig. An der mechanischen Entfernung führt kein Weg vorbei, in der Regel müssen Sie sogar Fräsen mit Diamantblättern verwenden.

Letztlich müssen Sie den Kleber in 99 Prozent der Fälle mechanisch entfernen. Wichtig zu wissen: Sowohl Fliesen als auch Bahnen, die Untergrund und Fliesen voneinander abdichten und entkoppeln, gehören auf ebene und tragfähige Flächen. Matten wie die Abdichtungs- und Entkopplungsmatten Ditra von Schlüter Systems zum Beispiel verhindern, dass die hochwertigen Keramikbeläge durch Spannungen in der Konstruktion Schaden nehmen. Auch bei den Matten Ditra Heat, über die sich Flächen beheizen lassen, ist Sorgfalt beim Fliesenkleber-Entfernen gefragt.

Den Untergrund fachgerecht prüfen

Nach der Prüfung des Klebers geht es an das eigentliche Entfernen. Bevor Sie allerdings Hammer und Meißel schwingen, prüfen Sie die Beschaffenheit des Untergrundes. Gerade bei Fliesenklebern an Wänden ist Vorsicht geboten. Bei besonders robusten Untergründen wie einer Außenwand ist die Gefahr von Schäden geringer. Handelt es sich allerdings um Materialien wie Rigips oder Ytong, können Hammer und Meißel die Wand beschädigen.

Fliesenkleber entfernen: Immer mit dem passenden Werkzeug

Je nach Beschaffenheit des Untergrunds und dem verwendeten Fließenkleber, gehört das richtige Werkzeug zur anstehenden Arbeit:

  • Exzenterschleifer: Einige Heimwerker werden einen solchen Schleifer samt Papier oder einer Flex im Werkraum haben. Durchaus ist es damit möglich, auch hartnäckigen Fliesenkleber zu entfernen. Aber: Die Arbeit erfordert einen hohen Zeitaufwand und ist mühsam. Sollen also gleich Kleberreste im 20 m² großen Wohnzimmer entfernt werden, ist die Verwendung des Werkzeugs nicht zu empfehlen.
  • Betonschleifer / spezielle Schleifscheiben für die Flex: Wer einen Betonschleifer mit entsprechendem Diamantschleifkopf verwendet, erspart sich viel Arbeit. Die Variante schafft es vergleichsweise leicht, die hartnäckige Reaktionsharz-Verbindung zu entfernen.
  • Hammer und Meißel: Manuell lässt sich Fliesenkleber mit Hammer und Meißel entfernen. Jedoch ist das körperlich anstrengend. Zudem besteht die Gefahr, den Untergrund nachhaltig zu beschädigen. Entsprechende Spachtelarbeiten dauern hinterher länger.

Tipp: Sind die entsprechenden Geräte nicht im Haus, müssen sie nicht direkt neu gekauft werden. In der Regel können Heimwerker die Gerätschaften recht günstig leihen, was viel Geld spart. 

 

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Perfekt auf ebenem Untergrund: Die PrimeCollection-Serie MatPLUS sorgt für moderne Betonoptik und überzeugt durch die Vorteile einer Feinsteinzeug-Fliese. Dazu gehören zum Beispiel eine hohe Lebensdauer und eine einfache Reinigung. Foto: Franke Raumwert

Wichtig: Schutzkleidung tragen

Wer sich dazu entschließt, mit Bodenfräsen zu arbeiten, sollte über ein gewisses Maß an Erfahrung im Umgang mit den Maschinen verfügen. Notwendig ist es, die Zugänge zu den angrenzenden Räumen sauber und sorgfältig abzukleben. Ansonsten dringt der Staub auch in kleinste Ritzen ein und ist danach praktisch nicht mehr zu entfernen. Auch Sicherheitsausrüstung ist Pflicht. Dazu gehören:

  • Kleidung, die langärmelig und geschlossen ist. Sehr praktisch ist in diesem Zusammenhang ein Ganzkörper-Overall, weil er über eine Kapuze verfügt
  • Eine Schutzbrille, um die Augen vor umherfliegenden Teilchen zu schützen
  • Sicherheits-Handschuhe, damit die Maschine fest in der Hand liegt
  • Da beim Fräsen und Schleifen sehr feine Staubpartikel entstehen, sollten Sie einen professionellen Atemschutz verwenden. Ein einfacher Mundschutz reicht oft nicht aus, um sich adäquat zu schützen

Was tun, wenn die Wände trotzdem nicht glatt werden?

Trotzdem kann es vorkommen, dass sich nicht alle Reste des Klebers entfernen lassen. Für viele Arbeiten wie das Verlegen von Fliesen oder Abkopplungsbahnen muss die Oberfläche aber eben und tragfähig sein.

In solchen Fällen muss die Wand neu verputzt oder mit Bauplatten versehen werden, die glatte Untergründe bilden. Sogar Nischenelemente wie von WEDI oder Schlüter lassen sich einbauen und später verkleiden. Auch der Einsatz von Nivellierspachtel im Bodenbereich ist sehr gut, um einen perfekten Untergrund zu erhalten.

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Für die Großformat-Bodenfliese UNIPLUS im Sandton wird ein glatter Untergrund benötigt. So erstrahlt die Fläche zu einer harmonischen Einheit. Foto: Franke Raumwert

Der Vorteil: Bringen Handwerker neue Styrodurplatten an, hat das gleichzeitig positive Auswirkungen auf die Wärmedämmung. Auch Feuchtigkeit wird von den robusten Platten abgehalten, so dass sich der einmalige Aufwand über lange Jahre hinweg rentieren wird. Möchten Sie die Tapete später wieder entfernen und neue Fliesen anbringen, dienen die Bauplatten als optimales Trägermaterial.

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Titelfoto: Canva