Fliesenfugen versiegeln & schützen

Fugen sind unglücklicherweise ein beliebtes Ziel von Schmutz, Staub oder Kalk und Schimmel. Diese Störenfriede sind nicht nur unansehnlich, sondern mitunter auch gefährlich; vor allem Schimmel kann langfristig gesehen zu gesundheitlichen Problemen führen. Er tritt bevorzugt in Feuchträumen auf – eben in jenen Räumlichkeiten, in denen Fliesen bevorzugt angebracht werden. Daher ist eine sorgfältige Imprägnierung mit speziellen Fugenversiegelungen essenziell, um das Bad oder die Küche dauerhaft vor solchen Verschmutzungen zu schützen.

Heimwerker können gezielt vorbeugen

Ob Spray oder flüssige Versiegelung, mit wenigen Handgriffen beugen Heimwerker der Schmutz- und Schimmelansammlung vor. Am besten wird dieser Vorgang gleich nach der Fliesenverlegung bzw. -verfugung erledigt (Achtung: Hier die Trocknungszeit des Fugenmörtels beachten!).

Der Lohn der zumeist schnell erledigten Arbeit ist groß: eine künftig sehr bequeme und einfache Reinigung der versiegelten Fugen. Zusätzlich entsteht ein zuverlässiger Schutz vor Feuchtigkeitseinlagerungen und damit der Schimmelbildung, die bei Nicht-Behandlung teilweise sogar bis ins Mauerwerk vordringen und die Bausubstanz ernsthaft beschädigen könnte.

Materialien & Einkaufsliste

Nicht nur der Zeitaufwand für das Fugen versiegeln ist gering; auch die Einkaufsliste fällt sehr kurz aus, wenn eine Grundausstattung für das Heimwerken bereits vorhanden ist. Notwendig sind:

  • ein Imprägniermittel nach Wahl (flüssig, Spray, Stift; muss für die jeweiligen Fliesen geeignet sein)
  • und ein Anti-Kalk-Reiniger zur Vorbereitung.

Wer noch keine „Heimwerkerausstattung“ besitzt, benötigt weiterhin die folgenden Dinge:

  • Abdeckfolie und Kreppband
  • Schaumstoffpinsel oder Rolle (für flüssige Versiegelung)

Abschließend werden Gummihandschuhe, Schutzbrille oder Schutzmaske, Putzaccessoires (Schwamm etc.) und eine Plastikwanne für die Vorab-Reinigung der Fliesen und Fugen bereit gestellt. Schon kann es losgehen!

Schritt 1: Die gründliche Reinigung

Eine sorgfältige Reinigung von Fliesen und Fugen steht am Anfang der Planung zur Fugenversiegelung – bei kleinen Schmutzresten oder Schimmelpartikeln würde die Imprägnierung sonst alles verschlimmern, da sich der Schimmel weiter ausbreiten könnte. Empfohlen wird ein qualitätsstarker Anti-Kalk-Reiniger, der einige Stunden im Vorfeld der Imprägnierung Verwendung finden sollte. Idealerweise liegen zwischen der Reinigung und der Imprägnierung 24 Stunden, außerdem sollte nach der gründlichen Putzaktion kein Wasser mehr an die Fliesen und Fugen gelangen.

Tipp: Schon bei der Reinigung sollten Heimwerker auf tiefe Risse, starke Verschmutzungen oder sonstige Beschädigungen der Fugen achten und diese gegebenenfalls erneut verfugen. Wird dies notwendig, muss mit der Fugenversiegelung noch mindestens drei Tage gewartet werden.

Schritt 2: Die Vorbereitung

Möbelstücke, die aus dem zu bearbeitenden Raum entfernt werden können, sollten für den Imprägnierungsvorgang anderweitig gelagert werden. Sanitäranlagen und Ähnliches decken Heimwerker hingegen sorgfältig ab. Dazu lassen sich Kreppband und Folie verwenden. Anschließend werden die Gummihandschuhe angezogen, eine Schutzbrille bzw. Schutzmaske nach Bedarf aufgesetzt und die eigentliche Arbeit kann beginnen.

Schritt 3: Die Wahl des Imprägniermittels

Um Fliesen zu versiegeln, gibt es mehrere Möglichkeiten. Heimwerker haben in der Regel die Wahl zwischen Sprays, flüssigen Imprägniermitteln sowie Stiften und Tuben mit Dosiermöglichkeit. Alle Varianten haben ihre Vor- und Nachteile: Die Nutzung eines Sprays zur Versiegelung bietet den Vorteil der Schnelligkeit und Gleichmäßigkeit, während eine sorgfältig aufgetragene, flüssige Versiegelung in der Regel einen sehr sicheren Schutz vor Verschmutzungen schafft. Stifte und Tuben mit Dosierschwamm sorgen für eine präzise Versiegelung, verlangen dafür aber nach einer äußerst ruhigen Hand. Alle Versionen erfordern die Verwendung von Handschuhen, da sie hautreizend sein können.

Heimwerker sollten bei der Wahl des Imprägniermittels unbedingt auf die Herstellerhinweise achten. Denn: Nicht alle Mittel eignen sich für alle Fliesen! Einige sind beispielsweise speziell für die Verwendung bei glasierten Fliesen ausgelegt, während andere nur auf unglasierten Fliesen verwendet werden dürfen. Auch gibt es Unterschiede je nach Material: Steingutfliesen erfordern ein anderes Produkt als Fliesen aus Naturstein. Im Zweifelsfall hilft sicher ein Berater im Baumarkt gerne weiter!

Schritt 4a: Versiegeln mit Spray

Vor der Verwendung wird das gewünschte Spray gut durchgeschüttelt. Anschließend wird bei einem Sprühabstand von ca. 25 Zentimetern zwischen Heimwerker und Fliesen von oben nach unten bzw. von hinten nach vorne imprägniert. Überschüssiges Material muss sofort, nachdem es bemerkt wurde, entfernt werden. Bereits nach einer Stunde Trocknungszeit kann der erste Imprägniertest mit Wassertropfen erfolgen. Eine Wiederholung der Behandlung ist frühestens nach einem Tag empfehlenswert.

Schritt 4b: Versiegeln mit flüssigem Mittel

Die flüssige Versiegelung wird mit einem Pinsel aus Schaumstoff aufgetragen. Handelt es sich um Wandfliesen, arbeitet der versierte Heimwerker idealerweise von oben nach unten. Die Imprägnierung des Bodenbereichs sollte ebenfalls nach einem wohl überlegten Schema erfolgen – am besten von einer der hintersten Ecke ausgehend. Hierbei muss unbedingt die Trocknungszeit von 24 Stunden beachtet werden! Ein erster Dichtungstest ist nach diesem Zeitraum z.B. mit wenigen Wassertropfen möglich. Bei Bedarf wird der Imprägnierungsvorgang noch einmal wiederholt.

Schritt 4c: Versiegeln mit Tuben und Fugenstiften

Wer sich über eine ruhige Hand bei der Arbeit freuen kann, greift häufig zu Fugenstiften und Tuben, um Fugen zu versiegeln. Diese erlauben ein zielgenaues Auftragen. Ist diese Variante der Favorit für die eigenen Fliesen, doch die ruhige Hand fehlt, so können auch vorab sämtliche Fliesen abgeklebt werden. Dies erfordert jedoch einen höheren Zeitaufwand.

Schritt 5: Erfolgreicher Abschluss

Damit in Zukunft die Reinigung schnellstmöglich vonstatten gehen kann, sollten die Fliesen und Fugen nach der Versiegelung sehr gründlich poliert werden. Heimwerker, die vor dem hohen Zeitaufwand für eine sorgfältige Polierung zurückschrecken, denken am besten schon jetzt an die enorme Zeitersparnis für die ca. nächsten vier Jahre. Dann fällt der einmalig große Arbeitsaufwand gleich viel leichter – und anschließend ist die Freude über die glänzenden Fliesen umso größer.

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