Stromkosten optimieren
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Die steigenden Strompreise lassen Verbraucher und Verbraucherinnen zittern. Nach Angaben des Vergleichsportals Verivox sind die Preise in den letzten 12 Monaten um knapp 40 Prozent gestiegen. Die Experten gehen nicht davon aus, dass sich dieser Trend in den kommenden Monaten abschwächen wird. Neben dem Vergleich von Stromanbietern lässt sich auch im Haus an der einen oder anderen Stelle Strom sparen. Wir stellen Ihnen beliebte Stromfresser vor.

Energieeffiziente Geräte austauschen

Kühlschrank, Waschmaschine, Spülmaschine und Trockner: Mehrere dieser Geräte sind in den meistens Haushalten zu finden und werden tagtäglich genutzt. Kein Wunder also, dass sie einen großen Teil unserer Stromrechnung ausmachen. Trotzdem lässt sich mit Geräten mehr sparen als man denkt. Gerade alte Haushaltsgeräte, die schon einige Jahre auf dem Leib haben, verursachen mitunter hohe Kosten, weil sie schlicht nicht mehr effizient genug in Sachen Strom sind.

Heutige Geräte kommen mit deutlich weniger Strom aus. So kann sich der Kauf eines neuen Gerätes trotz der einmaligen Investitionskosten durchaus nach kurzer Zeit rechnen. Wie effizient Waschmaschine und Co. funktionieren, lässt sich beim Kauf an den Energieeffizienzklassen erkennen, die in die Klassen A (beste) bis G (schlechteste) unterteilt sind. Geräte der Effizienzklasse A bis A+++ sind besonders effizient, was ihren Stromverbrauch angeht. Plaketten auf den Produkten geben Verbrauchern Auskunft.

Wieviel Strom verbraucht ein Gerät?

Wie viel Strom ein Gerät im Haus verbraucht und ob es im Vergleich zu neueren Produkten noch effizient arbeitet, ist nicht unbedingt nur der Blick in die Glaskugel. Tatsächlich kann man als Verbraucher seine Geräte mithilfe eines Strommessgeräts, zum Beispiel aus dem Baumarkt, überprüfen.

Weitere Tipps für den Alltag im Umgang mit elektrischen Geräten

Doch nicht die Geräte alleine verursachen hohe oder niedrige Stromkosten. Am Ende liegt es viel an unserem Verhalten im Alltag und wie wir beim Kochen, Spülen oder Wäschewaschen mit den Maschinen für den Haushalt umgehen. Einige Tipps, die sich einfach umsetzen lassen:

  • Spül- und Waschmaschine im Energiespargang laufen lassen. Das dauert wegen der Einweichzeit zwar länger, macht sich in der Stromrechnung aber bemerkbar.
  • Die Waschmaschine am besten nur mit voller Ladung waschen. Halbe Ladungen bringen nicht viel Ersparnis.
  • Wäsche kann oft bei 40 Grad gewaschen werden. Bei stark verschmutzter Wäsche sind höchstens 60 Grad nötig. Kochwäsche bei 90 Grad zu waschen, ist meistens nicht mehr nötig.
  • Im Sommer auf Trockner verzichten und Wäsche zum Trocknen in den Garten oder auf den Balkon hängen.
  • Umluftöfen müssen nicht vorgeheizt werden. Also erst dann den Ofen anschalten, wenn der Backvorgang beginnt.
  • Herdplatten beim Aufwärmen von Speisen rechtzeitig ausschalten und Restwärme nutzen
  • Kochtöpfe und Pfannen auf die passenden Herdplatten stellen, um Wärmeverluste zu vermeiden.
  • Beim Kochen darauf achten, immer mit Deckel zu kochen.
  • Alte Kühlschränke und Gefriertruhen regelmäßig abtauen. Die dicke Eisschicht sorgt für zusätzliche Stromkosten. Neue Modelle beinhalten bereits automatische Abtaufunktionen.
  • Kühlschränke und Gefriertruhen nicht direkt neben Wärmequellen wie Herd, Ofen oder Trockner stellen.
  • Nicht genutzte Kühlschränke, zum Beispiel im Keller oder in der Gästewohnung, abstellen, wenn sie nicht genutzt werden.

Mit der optimalen Beleuchtung Strom sparen

Strom lässt sich im Haus auch mit einer optimalen Beleuchtung sparen. Dabei geht es auch hier weniger um den Einsatz von Energiesparbirnen – auch wenn diese heute zum Standard gehören und der Handel längst mit energieeffizienten Produkten reagiert hat. Sparen lässt sich aber auch hier über eine Bewusstseinsveränderung durch uns als Verbraucher.

Wie das geht? Hier kommen die Tipps für morgens bis abends

  • Nutzen Sie das Tageslicht aus und vermeiden das Abdunkeln von Fenstern am Tag mit Vorhängen, Plissees oder Rollos.
  • Sorgen Sie dafür, dass keine großen Möbel die Fenster verstellen und das Tageslicht aussperren.
  • Weiße oder sehr helle Raumgestaltungen reflektieren Tageslicht im Raum und erhellen ein Zimmer. Dunkle Farbanstriche oder stark gemusterte Tapeten machen ein Zimmer dagegen dunkel.
  • Installieren Sie im Haus in solchen Räumen Bewegungsmelder, die oft frequentiert werden, zum Beispiel Küche, Bad oder Flur, in denen gerne vergessen wird, das Licht abzuschalten.
  • Installieren Sie einen Bewegungsmelder am Haus statt am ganzen Abend die Lampen am Hauseingang leuchten zu lassen.
  • Sorgen Sie für verschiedene künstliche Lichtquellen in einem Raum, um Bereiche wie zum Beispiel eine Leseecke oder einen Arbeitspatz zielgerichtet zu beleuchten.
  • Sorgen Sie für kleine Nachtlichter im Kinderzimmer, wenn Mädchen und Jungen nachts Angst im Dunkeln haben. Das ist effizienter als eine komplette Beleuchtung des Flures bei Nacht.

Stand-by-Kosten für elektrische Geräte

Wissen Sie eigentlich, wie viele Geräte in Ihrem Haushalt im Dauerbetrieb arbeiten? Viele Elektrogeräte wie Fernseher, Laptop, WLAN-Router oder Kaffeemaschine sind vermeintlich ausgeschaltet, aber laufen im Dauerbetrieb. Aber auch Geräte, bei denen es nicht direkt über eine Signallampe ersichtlich ist, gehören dazu – zum Beispiel die Wasch- oder Spülmaschine, die auch beim Ausschalten weiter an das Stromnetz angeschlossen ist. Oder der Herd, der eine digitale Uhrenanzeige mit sich bringt.

Tipp: Beim Kauf eines neuen Gerätes zeigt Ihnen die Produktinformation an, wie viel Strom ein Gerät im Stand-by-Modus verbraucht.

Das können Sie tun, um Strom im Stand-by-Modus zu sparen:

  • Vermeiden Sie offensichtliche Stand-by-Funktionen und nehmen TV-Geräte, Receiver oder Spiele-Konsolen tatsächlich vom Netz.
  • Dazu schließen Sie am besten Ihre Geräte mit einer Mehrfachsteckdose zusammen, die sich beim Nichtgebrauch per Schalter abschalten lässt.
  • Vermeiden Sie beim Neukauf Geräte mit unnötiger Digitalanzeige (zum Beispiel der beliebten Uhrenfunktion).
  • Fahren Sie PCs und Laptops beim Nichtgebrauch komplett herunter und nehmen Sie auch hier die Geräte vom Stromnetz.
  • Schalten Sie bei Nacht Ihren WLAN-Router aus. Das lässt sich zum Beispiel mit einer Zeitschaltuhr umsetzen.
  • Schalten Sie im Urlaub oder bei längerer Abwesenheit alle Geräte aus und nehmen Sie diese vom Netz.
  • Investieren Sie beim Neukauf von Küchengeräten wie Kaffeemaschinen in solche Modelle, die über eine automatische Abschaltfunktion verfügen.

Strom sparen im Bad

Auch im Badezimmer lässt sich über verschiedene Maßnahmen Strom sparen.

Wer derzeit sein Bad umbaut und Fliesen erneuern will, kann anstelle des klassischen Heizkörpers mit einer elektrischen Fußbodenheizung für Wärme sorgen. Die gibt es zum Beispiel von Schlüter Systems: Die elektrische Flächenheizung Schlüter-DITRA-HEAT-E lässt sich auf dem Boden oder an den Wänden einbauen und punktuell zuschalten, wenn man das Badezimmer nutzt.

Eine einfache Möglichkeit, Strom im Bad zu sparen, ist das maßvolle Duschvergnügen. Denn auch die Bereitstellung von Warmwasser, zum Beispiel durch Umlauferhitzer, treibt die Kosten in die Höhe. Prüfen Sie sich, mit welcher Temperatur Sie Ihre Dusche noch als angenehm empfinden und duschen Sie lieber etwas kürzer.

Ob das Radio am Morgen im Bad, die elektrische Zahnbürste oder Epilierer und Rasierer: Wir umgeben uns mit zahlreichen Geräten, die Strom verbrauchen. Ein kurzer Check lohnt, was man wirklich benötigt – oder wo man auf ein manuelles Gerät umstellen könnte.

Fazit

Möglichkeiten, in Haus oder Wohnung Strom zu sparen, gibt es viele. Dabei sind nicht immer alte Geräte für hohe Rechnungen verantwortlich. Sparen lässt sich kinderleicht, indem man einfach darauf achtet, wo welche Geräte zum Einsatz kommen und wie sie sich effizienter einsetzen lassen.

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