Großformatige Fliesen im Innen- und Außenbereich sind anfällig für Veränderungen im Boden. Um Rissen und Brüchen beizukommen, werden Entkopplungsmatten zwischen Unterboden und Fliesenbelag verbaut. Wofür sich die Zwischenstücke noch eignen, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag!
Direkt auf dem Untergrund verklebte Fliesen haben ein großes Problem: Verändert sich der Boden, zum Beispiel durch Schwingungen oder Risse, werden die Spannungen auf die Fliesen übertragen. Im schlimmsten Fall reißen sie und werden beschädigt. Entkopplungsmatten gleichen auftretende Veränderungen aus und entspannen die Keramikböden. Sie bilden eine Pufferzone, die Fliesenbelag und Untergrund voneinander entkoppeln. Und sie können noch mehr!
Welche Funktionen haben Entkopplungsmatten?
Entkoppeln
Mit Entkopplungsmatten vermeiden Sie es, dass Sie Fliesen direkt mit dem Untergrund verkleben. Bei Estrich- und Betonböden kann es zum Beispiel dazu kommen, dass sie nach dem Aushärten schwinden. Wasser entweicht und der Boden „schrumpft“ förmlich. Ähnliche Probleme entstehen bei Holzböden aus Span- oder Pressplatten sowie alten Dielenböden. Sie arbeiten und verändern sich, sobald sie feucht werden oder sich bei hohen Zimmertemperaturen ausdehnen. Diese feinen Formveränderungen können zu Rissen oder anderen Schäden führen, die wiederum die verlegten Fliesen unter Spannung setzen. Um das zu verhindern, entkoppelt man die Fliesen vom Untergrund.
Abdichten
Hochwertige Entkopplungsmatten bestehen aus Polyethylen, das als besonders feuchtedicht gilt. Dadurch werden vor allem feuchteempfindliche Unterkonstruktionen vor Wasser, Wasserdampf und schädlichen Stoffen geschützt, auch im Außenbereich. Vorausgesetzt natürlich, dass die Matten sachgerecht an Stößen und Wandabschlüssen verlegt werden.
Ausgleich des Dampfdrucks von unten
Werden die Unterböden feucht, so sorgt die Entkopplungsmatte dafür, dass sich der von der Rückseite drückende Wasserdampf gleichmäßig verteilt und Spannung von den Fliesen nimmt. Möglich macht das die besondere Struktur der Matte. Über die Rippenstege der Vertiefungen entstehen Luftkanäle, die den aufsteigenden Wasserdampf verteilen.
Verteilung der Last
Entkopplungsmatten verteilen die Last, die auf verlegte Fliesenböden ausgewirkt wird, gleichmäßig. Auch hier spielt die besondere Struktur der Polyethylenmatten eine große Rolle. Damit diese optimal die Fliesen entlasten, sollte die Fliesen eine Mindestgröße von 5 x 5 cm und eine Dicke von 3 mm aufweisen.
Haftverbund
Die hinterschnittenen Vertiefungen und das Trägervlies der Entkopplungsmatten sorgen dafür, dass sie sich effektiv im Mörtel verankern. Die starke Haftung ermöglicht es, dass Sie Entkopplungsmatten auch für Wandfliesen verwenden können: ideal für Küche und Bad!
Wie sind Entkopplungsmatten aufgebaut?
Entkopplungsmatten wie die Schlüter-DITRA 25, wie wir sie in unserem Shop führen, bestehen aus Polyethylen. Die quadratischen Vertiefungen sind wie ein Schwalbenschwanz hinterschnitten, um Bodenveränderungen abzufangen. An der Rückseite ist ein Trägervlies angebracht, das für perfekte Verankerung im Mörtel sorgt. Die Höhe liegt bei 3 mm. Die Schlüter-DITRA 25 können Sie bei uns als Rolle (30 qm) oder mit einer Quadratmeterzahl nach Wunsch ordern. Auch Kleber erhalten Sie passend dazu.
Entkopplungsmatten richtig verlegen
- Der Untergrund muss immer eben und tragfähig sein.
- Die Entkopplungsmatten von Schlüter werden vollflächig mit Dünnbettmörtel verklebt. Wir empfehlen den Sopro Premiumkleber im 15 kg Sack.
- Tragen Sie den Mörtel am besten mit einer Zahnkelle auf.
- Die Entkopplungsmatten werden auf Maß zugeschnitten, straff gespannt und auf dem Mörtel ausgerichtet. Die Bahnen werden auf Stoß aneinander gelegt. Wer die Arbeiten selbst durchführt, sollte eine zweite Person um Hilfe bitten.
- Mit Andruckrollen oder Reibbrettern wird die Entkopplungsmatte fest angedrückt, damit sich das Trägervlies im Mörtel verankert.
- Tragen Sie anschließend den Dünnbettmörtel mit der glatten Seite der Zahnkelle auf, um den Mörtel vollständig und sauber in den quadratischen Vertiefungen zu verteilen. Kämmen Sie dann mit den Zähnen der Kelle die Oberfläche auf und verlegen Sie die Fliesen vollflächig.
