Es gibt zwei Arten von Fugen im Estrich. Man unterscheidet zwischen Scheinfugen und Bewegungsfugen. Die Unterschiede.

Eine Scheinfuge ist ein Kellenschnitt, hier wird von dem Handwerker die Oberfläche mit der Kelle angeschnitten. Falls der Estrich brechen sollte, bricht er an dieser Sollbruchstelle. Eine Bewegungsfuge entsteht dadurch, dass der Handwerker die Estrichfelder mit einem Randstreifen voneinander trennt. So können sich die Estrichfelder unabhängig voneinander ausdehnen.

Wird der Estrich auf Trennlage (der Estrich wird mit einer PE-Folie vom Untergrund getrennt) , oder als Schwimmende Konstruktion (der Estrich wird auf eine Dämmschicht aufgebaut, diese wird dabei von der PE-Folie vom Estrich getrennt), kann die Feldgröße nicht beliebig groß sein. Würde man den Estrich nicht mit Bewegungsfugen voneinander trennen, würde es aufgrund der Eigenspannung zu unkontrollierter Rissbildung kommen. Die Eigenspannung entsteht beim Trocknen des Estrichs, diese wird vom Fachmann Trocknungsschwindung genannt.

Bewegungsfugen müssen berücksichtigt werden

Um dies zu vermeiden sollten Bewegungsfugen vom Planer berücksichtigt werden. Bei einem Zementestrich der unbeheizt ist sollte die Seitenlänge nicht größer sein als ca. 8m und das gesamte Feld nicht eine Größe von 60m² überschreiten. Ist der Estrich beheizt müssen die Felder deutlich kleiner sein und zwar sollte die Seitenlänge nicht mehr als 6,5 m betragen und das Feld maximal 40m² groß sein. Liegt ein Calciumsulfat gebundener Estrich vor beträgt die Seitenlänge bei einer unbeheizten Konstruktion 20m bei einer beheizten Konstruktion nur 10m und eine Feldgröße von 100m². Diese Werte werden vom ZDB-Merkblatt „Beläge auf Zementestrich“ und „Beläge von Calciumsulfatestrich“ vorgeschrieben.

Neben den Feldbegrenzungsfugen sind weiter Fugen bzw. Trennungen im Estrich zu berücksichtigen wenn:

  • beheizte und unbeheizte Flächen aufeinander treffen
  • unterschiedliche Heizkreise in einer Estrichfläche vorhanden sind
  • eine Bauwerksfuge in der Fläche vorhanden ist
  • Türdurchgänge vorhanden sind

Die Bewegungsfugen und die Scheinfugen müssen in den Belag übernommen werden, diese müssen später als elastische Fuge ausgebildet werden.